Walmart akzeptiert jetzt Zertifizierungen aus bestimmten Branchen, um doppelte Audits zu vermeiden

Einer E-Mail der Abteilung Global Ethical Sourcing von Walmart an seine Lieferanten zufolge gab das Unternehmen an, dass es damit beginnt, Branchenstandards wie die WRAP- und ICTI-Zertifizierung zu akzeptieren. In der E-Mail wurde erwähnt, dass Walmart erwägt, Fabriken, die die ICTI- und WRAP-Zertifizierung bestanden haben, von der Ethik-Zertifizierung auszunehmen, was derzeit jedoch nicht für alle zertifizierten Fabriken möglich ist. Walmart erklärte, dass der Prozess schrittweise erfolgt: Das Unternehmen werde Pilotprojekte auf Grundlage der Leistung der Hersteller durchführen. Derzeit sind 100 Fabriken von der ES-Inspektion ausgenommen. Diese Fabriken haben nicht nur die Fabrikinspektion des ICTI bestanden, sondern weisen auch eine gute historische Bilanz auf, d. h. sie haben gute ES-Bewertungsaufzeichnungen (keine orangefarbenen Ampeln, Arbeiterbeschwerden usw.). Laut Statistik handelt es sich bei den meisten von der Inspektion ausgenommenen Fabriken um direkte Fabriken oder autorisierte Hersteller der Spielzeugmarke Mattel.
Was die vollständige Akzeptanz ICTI-zertifizierter Hersteller angeht, erklärte Walmart, dass es dafür noch zu früh sei, da es gewisse Unterschiede bei den jeweiligen Standards gebe. So akzeptiert das ICTI beispielsweise eine umfassende Zeiterfassung und ein flexibles System für Ausgleichsruhezeiten, während im ES-Standard von Walmart ausdrücklich darauf hingewiesen wird, dass keine umfassende Zeiterfassung zulässig ist und am siebten Tag ein Ruhetag vorgeschrieben ist. Was Bußgelder angeht, akzeptiert das ICTI Geldstrafen von höchstens 20 % des Mindestlohns, Walmart hingegen nicht. Darüber hinaus konnten die beiden Seiten keinen Konsens über die Aufsicht der Hersteller erzielen. Dennoch zahlen sich die Bemühungen beider Parteien aus, da die Fabrik dadurch Kosten für Audits zur sozialen Verantwortung einsparen und doppelte Audits vermeiden kann.